Geschichte des Instituts
Der ordentliche Lehrstuhl für Arbeits- und Sozialmedizin und mit ihm das damalige Institut für Arbeits- und Sozialmedizin mit Poliklinik für Berufskrankheiten der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wurde 1965 als erster Lehrstuhl dieses Fachgebietes in der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Inhaber dieses Lehrstuhls und Direktor des Instituts und der Poliklinik war von 1965 – 1989 Prof. Dr. med. Helmut Valentin, der in den Studienjahren 1969/70 zudem die Funktion des Dekans der Medizinischen Fakultät hatte. 1989 übernahm Prof. Dr. med. Dr. h.c. Gerhard Lehnert, bis dahin Ordinarius für Arbeitsmedizin der Universität Hamburg, nicht nur die Nachfolge als Institutsleiter, sondern hatte in den Jahren 1991 – 1997 auch das Amt des Dekans der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg inne.
Seit 1989 sind zwei wissenschaftliche Sekretariate der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe (MAK- und BAT-Kommission) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Arbeitsgruppen “Aufstellung von Grenzwerten im biologischen Material“- Prof. Dr. med. H. Drexler – und „Analysen in biologischem Material“- Prof. Dr. rer. nat. T. Göen) am Institut in Erlangen etabliert.
Zum Sommersemester 2000 nahm Prof. Dr. med. Hans Drexler einen Ruf der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an und leitete bis zum 30.09.2023 erfolgreich das Institut. Seit dem 01.10.2023 ist Frau Prof. Dr. med. Andrea Kaifie-Pechmann Direktorin des IPASUM.
Zunächst im Anwesen Schillerstraße 25 untergebracht, konnte 1973 das Institut durch Angliederung des Hauses Schillerstraße 29 erweitert werden. Die Betriebsärztliche Dienststelle der Universität wurde 1978 der Leitung des Instituts unterstellt und in der Harfenstraße 18 etabliert. Im Jahr 1981 wurden dem Institut weitere Diensträume in der Universitätsstraße 42, die insbesondere für die chemisch-analytische Laboratorien genutzt werden, zugewiesen. 1991 wurden die Poliklinik und die Bettenabteilung des Instituts in das Anwesen Kochstraße 19 überführt. Ein Teil der Laboratorien befindet sich seit 2009 in der Henkestraße 9-11.
Die zunehmende Bedeutung, umweltmedizinische Fragestellungen klinisch-wissenschaftlich zu untersuchen, führte 1994 nach ministerieller Zustimmung zur offiziellen Integration der klinischen Umweltmedizin und Umbenennung des Instituts in
„Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin“.
Die wissenschaftlichen Aktivitäten des Instituts spiegeln sich insbesondere in zahlreichen Dissertationen zum Dr. med., Dr. rer. nat. und Dr. rer. biol. hum. sowie Publikationen, Buchbeiträgen und Vorträgen wider. Im Institut wurden 19 Habilitationen abgeschlossen. Neun Habilitanten folgten dem Ruf auf einen ordentlichen Lehrstuhl für Arbeitsmedizin (zum Teil in Kombination mit Sozialmedizin und Umweltmedizin) an deutschen Universitäten.
Anerkennung der wissenschaftlichen Arbeiten zeigen sich durch u.a. mehrfache Auszeichnungen mit dem E.W. Baader-Preis sowie dem Franz-Koelsch-Preis. Mit über 30 Ehrungen für Institutsmitarbeiter, darunter der Verleihung der Franz-Koelsch-Medaille, des Bayerischen Verdienstordens, des Bundesverdienstkreuzes, der Staatsmedaille für Verdienste um die Gesundheit in Bayern und dem Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM), wurden die wissenschaftlichen Leistungen des Instituts auf den Gebieten der Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin sowie der Prävention gewürdigt.